Haben Sie schon mal bemerkt, dass Ihre Atmung besser oder schlechter fließt, je nachdem ob Sie Ihren Kopf eher nach oben anheben oder nach unten neigen? Probieren Sie doch mal folgende 3 Schritte aus:
1) Sie schauen genau geradeaus und spüren in Ihren Hals hinein.
2) Sie heben dann den Kopf etwas an und schauen leicht über die Horizontale. Nehmen Sie den Kopf nicht so hoch, dass der Kopf im Nacken liegt. Wird es im Hals weiter oder enger?
3) Nun neigen Sie das Kinn Richtung Brust und schauen leicht unter der Horizontalen geradeaus. Nehmen Sie den Kopf nicht zu tief! Beobachten Sie wieder, ob es im Hals enger oder weiter wird!
Wenn sich nun herausgestellt hat, dass eine Kopfposition mehr Weite in Ihrem Hals entstehen lässt, dann probieren Sie das Gleiche nochmal aus und zählen dabei laut von 1-10. Nun kann Ihnen Ihre Stimme eine Rückmeldung geben, wie klangvoll die Zahlen waren, wie leicht das Sprechen ging oder wie anstrengend das Sprechen war. Danach beobachten Sie sich im Alltag, zu welcher Kopfneigung Sie eher tendieren!
Was hat nun die Kopfhaltung mit der Atmung zu tun? Wenn Sie den Kopf leicht anheben, dann aktivieren Sie Ihre Einatmung. Das Brustbein hebt sich, die Rippen heben sich, so wie dies bei jedem Einatmen passiert. Wenn Sie nun Ihr Körpergewicht noch leicht nach hinten auf die Ferse verlagern, begeben Sie sich noch mehr in eine Einatemposition. Stellen Sie sich dagegen mehr auf den vorderen Fuß und neigen Ihr Körpergewicht bei gebeugten Knien leicht nach vorne, aktivieren Sie Ihre Ausatemmuskulatur.
Jeder Mensch hat eine Neigung und eine Tendenz zu einer dieser Atemphasen. Diese Atemphase ist die aktive Phase im dreiteiligen Atemrhythmus. Im Stress kehrt sich diese Tendenz um, eine Stressspirale entsteht. Wenn Sie erleben, welche Atemphase Ihnen zu der gewünschten Ruhe oder Energie verhilft, dann können Sie Ihre Kopfhaltung gezielt in Stresssituationen einsetzen, um wieder mehr in Ihr inneres Gelichgewicht zu kommen.
Viel Spaß beim Ausprobieren! Brauchen Sie noch eine differenziertere Anleitung oder noch weitere Übungen, um Ihren Atemtyp auszutesten, dann kommen Sie gerne auf mich zu!