10 Stimmtipps

Gesundheitsbewusster Umgang mit Ihrer Stimme

Die Voraussetzungen für eine natürliche und anstrengungsfreie Stimmgebung sind:

 

  • eine gesunde Funktion des Kehlkopfes,
  • gepflegte Schleimhäute,
  • eine Wohlspannung des gesamten Körpers.

 

Wenn Sie wichtige Regeln der Stimmhygiene beachten, können Sie viel zur Gesunderhaltung Ihrer Stimme beitragen. Machen Sie sich nicht den Druck, alles auf einmal verändern zu wollen. Suchen Sie sich die wichtigsten Punkte heraus und verändern Sie diese Schritt für Schritt.

 

1) Befeuchtung der Mund- und Nasenschleimhäute

  • Genügend Flüssigkeit trinken: Mindestens zwei Liter am Tag, z.B. Mineralwasser, Saft, Kräuter- und Früchtetee.
  • Pflege der Nasenschleimhaut: Nasenöl, Nasensalbe, Nasendusche etc., immer in Absprache mit dem HNO-Arzt.
  • Physiologische Nasenatmung: Atmen Sie durch die Nase. Auf Mundschluss achten, besonders bei kalter Luft. Die Nase hat die Funktion, die Atemluft zu reinigen, zu befeuchten und anzuwärmen.

 

2) Lutschen von Halspastillen

  • Empfehlung zur Pflege der Mundschleimhaut: GeloRevoice®, Emser Salz® Pastillen, Salbeibonbons, Island Moos, Fencheldrops, Holunderdrops, Ipalat® Pastillen
  • Menthol und andere scharfe Bonbons trocknen die Schleimhäute aus.

Wichtig: Es handelt sich hier um eine Pflege, nicht um die medikamentöse Behandlung im Akutzustand.

Pflegen Sie nicht nur sich, sondern auch Ihre Stimme.

3) Atmung

  • Achten Sie auf eine ruhige Atmung. Gibt es eine Atempause?
  • Tragen Sie bequeme Kleidung, die eine freie Atmung zulässt.
  • Einatmung: Vermeiden Sie das Schnappen nach Luft, auch sollten Sie die Schultern nicht hochziehen.
  • Teilen Sie den Atem so ein, dass Sie die Worte nicht nach außen pressen müssen, also sprechen Sie nicht auf Restluft.

 

4) Vermeiden von Reizungen

  • Zigarettenrauch, Gase, Dämpfe und Staub meiden.
  • Extrem heiße und kalte Getränke und stark gewürzte Speisen einschränken.
  • Vor Sprechbelastung auf Milch und Schokolade verzichten (verschleimt!).

 

5) Der „Frosch im Hals“

Der „Frosch im Hals“, Druck im Kehlkopf oder ein Kloßgefühl sind oft Folge einer Verkrampfung der Muskulatur und nicht wie üblich so empfunden eine Ansammlung von Schleim. Das Räuspern sorgt hierbei nur für eine kurze Erleichterung, vielmehr verstärkt sich die Anspannung im Kehlkopf. Außerdem werden beim Räuspern oder auch Hüsteln die Stimmlippen besonders stark gereizt und dadurch verschlimmert sich der Räusperzwang.

Wirksame Alternativen zum Räuspern sind:

  • Etwas trinken oder den Speichel schlucken.
  • Summen und Klopfen des Brustbeins auf /m/ oder /n/.
  • Mit dem Schleim sprechen, dann löst er sich oft von alleine durch die Stimmlippenschwingung.

 

6) Warm-up

Was macht der Sportler vor einem 100-m-Lauf? Er macht sich warm. Was macht der Musiker? Er spielt sein Instrument ein. Und was machen Sie als Sprecher/in? Einen Kaltstart? Gönnen Sie sich und Ihrer Stimme einen sanften Start in den Tag:

  • Den Körper recken und strecken. Gähnen schafft Weite und Entspannung im Hals.
  • Etwas Morgengymnastik belebt die Atmung, lockert die Gelenke und aktiviert die Muskulatur, z.B. Schulterkreisen, die Arme vor und zurück schwingen. Es darf ganz einfach und schlicht sein.
  • Seufzen Sie einige Mal, atmen Sie aus und lassen dabei die Lippen vibrieren (Lippensprudeln) mit und ohne Ton.

 

7) Grenzen der Stimme

  • Sprechen Sie nicht gegen Lautstärke an. Wenn die Stimme überanstrengt ist, legen Sie Sprechpausen ein. Alternativen sind: Andere Räumlichkeiten aufsuchen ohne Störgeräusche, ohne schlechte Luft, Stillarbeit für Schüler, Pfeife beim Sportunterricht. Erklären Sie, dass Ihre Stimme zurzeit nicht so belastbar ist, Ihr Gegenüber wird sicherlich Verständnis zeigen.
  • Vermeiden Sie das Flüstern, es strengt die Stimme zusätzlich an anstatt sie zu schonen.
  • Halten Sie Stimmruhe nach starker Sprechbelastung oder bei Erkältungen. Die Zeit, die Sie Ihrer Stimme zum Ausheilen geben, lohnt sich.
  • Sprechen und singen Sie nicht zu hoch oder zu tief. Suchen Sie immer wieder Ihre Sprechstimmlage auf!

 

8) Stimme als Ausdruck von Stimmungen

Die Stimme spiegelt Ihre Stimmung wider und ist somit auch wechselhaft. Stimmen Sie sich auf den jeweiligen Augenblick ein, dann sind Sie präsent und  authentisch. Wenn Sie nach Ihren Werten leben, dann sind Sie integer. Ihre Werte spiegeln sich in Ihren Gedanken, Handlungen und Zielen, in dem, was Sie erschaffen und was Ihnen widerfährt. Dann sind Sie wahrhaftig und leben in Einklang mit sich selbst!

 

9) Gesundheit und Kondition

Für Ihre Stimme ist das gut, was auch für Ihre körperliche und seelische Gesundheit gut ist!

  • Frische Luft und ausreichend Bewegung.
  • Gesunde Ernährung und genügend Schlaf. Mal wieder Mittagsschlaf machen?
  • Auszeiten im Alltag einplanen, ab und zu innehalten, sich etwas Gutes tun, genießen.

 

10) Singen Sie nach Herzenslust!

 

Ein Gedanke zum Schluss…

„Wir können jederzeit etwas Neues lernen,

vorausgesetzt wir glauben, dass wir es können.“

(Virginia Satir)